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Sind die „versteckten“ Asteroiden der Venus eine Bedrohung für die Erde? Wissenschaftler bewerten das Kollisionsrisiko

Sind die „versteckten“ Asteroiden der Venus eine Bedrohung für die Erde? Wissenschaftler bewerten das Kollisionsrisiko

Die theoretische Bedrohung durch Asteroiden kann die Fantasie beflügeln. Obwohl das tatsächliche Risiko laut Experten gering ist, gibt es im Sonnensystem selbst Objekte, die fortgeschrittene Beobachtungen erfordern. Gegenstand der neuesten astronomischen Forschung sind die sogenannten versteckten koorbitalen Asteroiden der Venus.

Die „versteckten“ Asteroiden der Venus

Ein kosmisches Objekt, das die Erde umkreist, ist eines der beliebtesten Szenarien in Science-Fiction-Thrillern. Das mysteriöse Objekt kommt meist aus den Tiefen des Weltraums. Wie Astronomen erklären, könnte die theoretische Bedrohung viel näher sein, da sie sich unter anderem in der Nähe der erdnächsten Planeten befindet. Entgegen dem Anschein ist ein Großteil der Objekte, die die Planeten des Sonnensystems umkreisen, darunter Monde und Asteroiden, noch immer unzureichend erforscht.

Eines der Objekte, das die Neugier der Wissenschaftler weckt, ist der Asteroidenschwarm, der die Venus umkreist. Bisher wurden etwa 20 Asteroiden mit einer Größe von etwa 140 Metern entdeckt. Wissenschaftler schätzen jedoch, dass es eine größere Anzahl ähnlicher Objekte gibt, die den Planeten umkreisen. Ihre Entdeckung und Beobachtung ist unter anderem aufgrund des Mangels an ausreichend präziser Ausrüstung (was sich bald ändern könnte) sehr schwierig.

Computersimulationen unsichtbarer Bedrohungen

Die Untersuchung von Asteroiden in der Umlaufbahn der Venus wurde von einem Team unter der Leitung von Valerio Carruba von der Staatlichen Universität São Paulo in Brasilien durchgeführt. Das Team führte Computersimulationen von 20 bekannten Asteroiden durch, die die Venus gemeinsam umkreisen. Die erste Veröffentlichung zu diesem Thema erschien Anfang 2025 in der Zeitschrift „Icarus“. Wie die ersten Simulationen zeigten, gibt es ein Szenario, in dem sich drei der untersuchten Objekte in Zukunft der Erde nähern könnten. Dabei handelt es sich um eine Entfernung von etwa 74.000 km von der Erdumlaufbahn.

In der nächsten Studie (die derzeit auf die Begutachtung wartet) wurden weitere Simulationen durchgeführt, unter anderem zur Untersuchung der Flugbahn der verborgenen Asteroiden der Venus in der Zukunft. Für die Studie wurden virtuelle Asteroiden erstellt. Ihre Bahnen wurden für einen Zeitraum von etwa 36.000 Jahren in der Zukunft simuliert.

Stellen versteckte Venus-Asteroiden eine Bedrohung für die Erde dar?

Die Simulationsergebnisse zeigten, dass Objekte, die der Umlaufbahn der Venus folgen, ihre Flugbahn in Zukunft theoretisch ändern könnten. Dies bedeutet jedoch nicht, dass eine reale Kollisionsgefahr mit der Erde besteht.

Wie Simulationen gezeigt haben, könnten die Umlaufbahnen von Asteroiden in der Nähe der Venus in Zukunft ihre Form verändern. Vereinfacht ausgedrückt könnte die Bahn dieser Objekte von einer kreisförmigen Umlaufbahn elliptischer und länglicher werden. Dieser Prozess könnte sich jedoch über die nächsten Jahrtausende erstrecken. Nach Schätzungen der Autoren der Studie könnte es bis zu 12.000 Jahre dauern, bis einer der untersuchten Asteroiden eine elliptische Umlaufbahn in Erdnähe erreicht. „Die Wahrscheinlichkeit, dass einer von ihnen in naher Zukunft mit der Erde kollidiert, ist äußerst gering“, beruhigt Scott Sheppard von der Carnegie Institution for Science, ein Astronom, der nicht an der Veröffentlichung beteiligt war.

Das Wettrennen im Weltraum geht weiter

Astronomen hoffen, dass die Suche nach Asteroiden bald deutlich einfacher wird. Laut National Geographic soll das Vera C. Rubin Observatorium in Chile in den kommenden Wochen eröffnet werden. Die hoch in den Anden gelegene Anlage wird mit einem leistungsstarken Weitwinkel-Spiegelteleskop namens Simonyi Survey Telescope ausgestattet sein. Wissenschaftler schätzen, dass das chilenische Observatorium in wenigen Monaten Millionen neuer Asteroiden entdecken könnte.

Forscher warten außerdem auf den Start der NASA-Weltraumteleskopmission Near-Earth Object (NEO) Surveyor. Das Gerät wird den Weltraum mit einem hochempfindlichen Infrarotteleskop absuchen. Die Mission könnte innerhalb der nächsten Jahre starten, sofern das Projekt weitere Fördermittel von der US-Regierung erhält.

RP

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